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Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar 2023

Wir leben in einer Welt, in der das Leid des Einzelnen immer mehr in der Anonymität, hinter dem Machtstreben, dem Eigennutz, der Selbstüberhöhung Andererer verschwindet.
Selbst in einem btutalen Krieg wird mehr über technische Daten von Waffensystemen debattiert als über die Toten, Verwundeten, Traumatisierten, die die Waffenschlachten zurücklassen.

Wir sollten und müssen uns anlässlich des heutigen Tages, dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, dem 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee, des Leids der Menschen erinnern.
Wie mögen die Frauen, Männer, Kinder gefühlt, gelitten, getrauert haben, die die Grausamkeiten des faschistischen Terrors, der Shoa, des Rassenwahnes und Rassenhasses, des nationalen Größenwahnes erlebt haben?
Die dem mörderischen Regime zum Opfer fielen und in den KZ, in den Gestapogefängnissen, dem Terror von SS-Bataillonen, Wehrmacht in den besetzten Gebieten zum Opfer fielen?
Die befreit wurden von den Alliierten und die trotzdem diese Grausamkeiten nie vergessen konnten, oftmals nicht mehr die Kraft fanden, darüber zu sprechen.

Wenn wir heute an beiden Denkmalen Blumen niederlegen, dann ehren wir symbolisch die Opfer eines unvergleichlichen Rassenwahnes und Rassenhasses.
Leider zeigt sich, dass wir offenbar nicht ausreichend gelernt haben, den Anfängen solch unmenschlichen Denkens und Tuns zu trotzen.

Das, was wir hier heute erneuern können, ist das Versprechen, sich für eine friedliche und solidarische Welt einzusetzen, in der alle Menschen gleichermaßen respektiert werden. Krieg, Großmachtfantasien, Waffen, Menschen, die von Bomben, Raketen getötet werden, Kinder, die ihre Familien und ihre Zukunft verlieren - das alles hat nichts mit den Hoffnungen zu tun, mit denen die Überlebenden von Auschwitz, Buchenwald, Treblinka, Sachsenhausen , all der vielen Konzentrations- und Vernichtungslager, ein neues Leben, eine neue Welt aufbauen wollten.
Nehmen wir die Botschaft der wenigen noch Lebenden, ihrer Nachfahren ernst, lassen wir nicht zu, dass Rassismus, Antisemitismus sich wieder breit machen können  und Kriege zur Normalität werden!

Gabi Zimmer
 

Gabi Zimmer bei ihrer kurzen Ansprache